Auf den folgenden Seite erhalten sie Informationen über den Ablauf des Tages und den Inhalt der einzelnen Vorträge.
Uhrzeit
Referent:in
Vortrag
9:00 Uhr
Gisela Henn-Mertens & Christof Loose
Willkommensgruß der Tagungsleitung
9:15 Uhr
Christian Ferreira de Vasconcellos
Zunächst gibt der Vortag mit Christian Ferreira de Vasconcellos eine kurze Einleitung und Einführung in die Arbeit mit kreativen Techniken und dem Einsatz von unterschiedlichem Material in der Psychotherapie. Danach werden einige konkrete, sehr kreative Übungen und Material mittels kurzer Beschreibungen und Videodemonstration vorgestellt. Dabei sollen sowohl Techniken bzw. Materialeinsatz zu konkreten Modi als auch übergreifende Methoden zum Einsatz kommen. Abschließend werden Adaptionen und Übungen für den Einsatz im Gruppensetting erörtert.
Die vorgestellten Methoden können zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Therapie eingesetzt werden und bieten die Möglichkeit einer erlebensbasierten und emotionsaktivierenden Schematherapie, so dass viele Prozesse beschleunigt werden können bzw. einen höheren Impact erhalten. Auch dem/der Therapeuten/in bieten die Techniken eine schöne Abwechslung zum Alltag in der ST-Praxis. Abschließend soll genug Zeit für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung stehen.
10:15 Uhr
Marion Pothmann
Schematherapie für Kinder in Gruppen bietet vielfache Chancen, kann aber auch herausfordern. Die Kinder erleben emotionsaktivierende, erlebnisorientierte kreative Interventionen. Sie kommen oft motivierter zur Therapie, weil sie merken, dass sie nicht alleine sind und andere durch sie profitieren können. Sie erleben ein beglückendes sinnstiftendes Geben und Nehmen. Der „Checker-Club“ ist ein schematherapeutisches Gruppenkonzept für Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, aus der Praxis für die Praxis. Es eignet sich sowohl für den klinischen Kontext als auch für verschiedene ambulante Settings. Die Känguru-Handpuppe Checki, ist Chef des „Checker-Clubs“ und Protoyp für den cleveren Modus. Die Kinder werden seine Teammitglieder. In 15 Sitzungen, wird der clevere Modus gestärkt, Bedürfnisse eruiert und befriedigt sowie der Umgang mit Modi und Schemata analysiert ,flexibilisiert und verbessert. Durch den Vortrag erleben Sie eine Einführung in das Thema und Hinweise, wie möglichen Herausforderungen rechtzeitig begegnet werden kann, sodass die Gruppenschematherapie für Alle zur Bereicherung wird.
11:15 Uhr
Eva Dresbach
Mobbing durch Gleichaltrige ist eine schmerzhafte soziale Erfahrung. Es kann sich langfristig auf das Selbstbild der Betroffenen auswirken und das Risiko der Manifestation psychischer Störungen erhöhen. Die Folgen können bis ins Erwachsenenalter in verschiedenen sozialen Situationen spürbar sein. Nicht nur in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen, sondern auch von Erwachsenen werden Mobbingerfahrungen in Kindheit und Jugend immer wieder thematisiert.
Im Vortrag lernen die Teilnehmer:innen schematherapeutische Interventionen kennen, die bei Jugendlichen und Erwachsenen nach Mobbingerfahrungen eingesetzt werden können. Der Vortrag startet mit einem kurzen Überblick über typische Schemata und Modi nach Mobbingerfahrungen. Ressourcenorientierte Interventionen, die zur Stärkung von Selbstfreundlichkeit und zum Aufbau balancierter Beziehungen beitragen können, werden skizziert. Anhand eines Fallbeispiels lernen die Teilnehmer:innen schematherapeutische Stuhldialoge zur Arbeit mit dem inneren Peer-Modus kennen. Die Besonderheiten des imaginativen Überschreibens von Mobbingerfahrungen werden vorgestellt.
Literatur: Spröber, N. & Dresbach, E. (2022). Therapie-Tools Mobbing im Kindes- und Jugendalter. Weinheim: Beltz.
12:15 Uhr
Mittagspause
13:45 Uhr
Mareike Krieger
In der pferdegestützten Schematherapie wird das Pferd zum Co- Therapeuten. Das wunderbare Wesen der Pferde – ihr Sanftmut, ihre Sensibilität und Ehrlichkeit, sowie ihre Fähigkeit Emotionen zu spüren, spiegeln und auszulösen – ist sehr hilfreich im Prozess der Bewusstmachung und Reflexion eigener Themen. Den Kindern und Jugendlichen fällt es leichter sich zu öffnen und durch den hohen Aufforderungscharakter des Pferdes sich ein zu lassen.
Dies kann genutzt werden um Interaktionsprozesse sichtbar zu machen, basale Bedürfnisse zu erfüllen und ein ehrliches wertfreies Feedback zu erhalten.
Es wird vor allem vom Boden aus mit dem Pferd gearbeitet.
Gemeinsam mit dem sanften Riesen fällt es leichter, die Komfortzone zu verlassen und alternatives Verhalten auszuprobieren. Mit Hilfe des Pferdes lässt sich unser gesunder, kompetenter Teil stärken und wir können im geschützten Rahmen experimentieren und gefahrlos alternative Lösungsmöglichkeiten ausprobieren.
14:45 Uhr
Nicole Haubitz
Während die stationäre Schematherapie in Deutschland im Erwachsenenbereich aufgrund der guten Respondenz bei schwer chronifizierten Krankheitsverläufen oder zahlreichen Komorbiditäten sich zunehmend mehr an Beliebtheit erfährt, sind kinder- und jugendpsychiatrische Einrichtungen, die mit einem schematherapeutischen Konzept arbeiten noch relativ unterentwickelt. Dabei bietet die Schematherapie als transdiagnostische Therapiemethode im KiJu Bereich zahlreiche Vorteile, denn Kinder und Jugendliche sind meist fremdbestimmt in stationärer Behandlung, sind Teil eines Familiensystems, das miteinbezogen werden will und bei expansiven Verhaltensproblemen meist eine Herausforderung für das ganze Team. Das präsentierte tagesklinische Behandlungskonzept zeigt wie KiJu Schematherapie settingübergreifend und multiprofessional gelingen kann für die Arbeit mit Kindern und mit Jugendlichen, in der psychotherapeutischen Einzel -und Gruppentherapie als auch Fachtherapien und im Pflege- und Erziehungsdienst. Aber auch in den interdisziplinären Teaminteraktionen oder aber der Elternarbeit leistet der schematherapeutische Ansatz einen essentiellen Beitrag zur Verbesserung der Interaktionsdynamik.
15:45 Uhr
Stefan Ullrich-Cloos
Die Teilnehmer:innen erhalten einen Überblick, wie der schematherapeutische Ansatz modulhaft oder in einzelnen Facetten in der Arbeit mit Eltern eingesetzt werden kann. Beschrieben werden unterschiedliche Beratungsverläufe mit den entsprechenden Methoden und Techniken: Visualisierung des Schema-Memos, Modus-Clash zwischen Elternteil und Kind, Ressourcen-Mind Map, Fragebögen, erlebnisaktivierende Techniken wie Stuhlarbeit und Rollenspiel.
16:45 Uhr
Christof Loose
Offene Fragen und Ausklang
17:00 Uhr
Ende