Auf der folgenden Seite finden Sie die Informationen zu den Referent:innen der 2. ST-KJ Tagung.

Christian Ferreira de Vasconcellos

Kreative Techniken und Einsatz von Material in ST-KJ

Zunächst gibt der Vortag mit Christian Ferreira de Vasconcellos eine kurze Einleitung und Einführung in die Arbeit mit kreativen Techniken und dem Einsatz von unterschiedlichem Material in der Psychotherapie. Danach werden einige konkrete, sehr kreative Übungen und Material mittels kurzer Beschreibungen und Videodemonstration vorgestellt. Dabei sollen sowohl Techniken bzw. Materialeinsatz zu konkreten Modi als auch übergreifende Methoden zum Einsatz kommen. Abschließend werden Adaptionen und Übungen für den Einsatz im Gruppensetting erörtert.

Die vorgestellten Methoden können zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Therapie eingesetzt werden und bieten die Möglichkeit einer erlebensbasierten und emotionsaktivierenden Schematherapie, so dass viele Prozesse beschleunigt werden können bzw. einen höheren Impact erhalten. Auch dem/der Therapeuten/in bieten die Techniken eine schöne Abwechslung zum Alltag in der ST-Praxis. Abschließend soll genug Zeit für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung stehen.

 

Christian arbeitet in seiner Praxis in Frankfurt am Main mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Gruppen, wobei sein Schwerpunkt in der schematherapeutischen Arbeit liegt. Daneben ist er ein engagierter Dozent, Supervisor und Selbsterfahrungsleiter an vielen Aus- und Fortbildungsinstituten und Autor für unterschiedliche Verlage. Er ist anerkannter ISST-Dozent und -Supervisor für den Kinder-/Jugendlichen-, Erwachsenen- und Gruppenbereich. Von 2020 bis 2022 war er Schatzmeister im ISST-Board. Ihm liegt die Verbreitung der Schematherapie sehr am Herzen – daher gründete er das Institut für Schematherapie Rhein-Main in Frankfurt für den Kinder-/Jgdl.- und Gruppenbereich (ST-CA und GST). Besonders der kreative Einsatz von Techniken und unterschiedlichem Material zeichnet seinen schematherapeutischen Arbeitsstil aus.

 

Marion Pothmann

ST-KJ im Gruppenkontext: Der Checker-Club für 6-12-jährige Kinder

Schematherapie für Kinder in Gruppen bietet vielfache Chancen, kann aber auch herausfordern. Die Kinder erleben emotionsaktivierende, erlebnisorientierte kreative Interventionen. Sie kommen oft motivierter zur Therapie, weil sie merken, dass sie nicht alleine sind und andere durch sie profitieren können. Sie erleben ein beglückendes sinnstiftendes Geben und Nehmen. Der „Checker-Club“ ist ein schematherapeutisches Gruppenkonzept für Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, aus der Praxis für die Praxis. Es eignet sich sowohl für den klinischen Kontext als auch für verschiedene ambulante Settings. Die Känguru-Handpuppe Checki, ist Chef des „Checker-Clubs“ und Protoyp für den cleveren Modus. Die Kinder werden seine Teammitglieder. In 15 Sitzungen, wird der clevere Modus gestärkt, Bedürfnisse eruiert und befriedigt sowie der Umgang mit Modi und Schemata analysiert ,flexibilisiert und verbessert. Durch den Vortrag erleben Sie eine Einführung in das Thema und Hinweise, wie möglichen Herausforderungen rechtzeitig begegnet werden kann, sodass die Gruppenschematherapie für Alle zur Bereicherung wird.

Dr. Marion Schmitman gen. Pothmann (Dipl. Psychologin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (VT), Familientherapeutin, Schematherapeutin (ST CA-A)) hat lange die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Klinik Hochried in Murnau mit aufgebaut und geleitet. Auch wenn sie die Berge liebt, ist sie nun in eigener Praxis niedergelassen und geniest die Zusammenarbeit in einer multiprofessionellen Praxisgemeinschaft mitten im Herzen ihrer Heimatstadt Hamburg. Sie ist gerne als Dozentin und Supervisorin tätig, schreibt hin und wieder, und liebt es, Stärken von Kindern- und Jugendlichen zu reaktivieren. Am liebsten gestaltet sie die Therapie junger Menschen in Gruppen.

 

Eva Dresbach

Schematherapie nach Mobbingerfahrungen – Interventionen für Jugendliche und  Erwachsene

Mobbing durch Gleichaltrige ist eine schmerzhafte soziale Erfahrung. Es kann sich langfristig auf das Selbstbild der Betroffenen auswirken und das Risiko der Manifestation psychischer Störungen erhöhen. Die Folgen können bis ins Erwachsenenalter in verschiedenen sozialen Situationen spürbar sein. Nicht nur in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen, sondern auch von Erwachsenen werden Mobbingerfahrungen in Kindheit und Jugend immer wieder thematisiert.

Im Vortrag lernen die Teilnehmer:innen schematherapeutische Interventionen kennen, die bei Jugendlichen und Erwachsenen nach Mobbingerfahrungen eingesetzt werden können. Der Vortrag startet mit einem kurzen Überblick über typische Schemata und Modi nach Mobbingerfahrungen. Ressourcenorientierte Interventionen, die zur Stärkung von Selbstfreundlichkeit und zum Aufbau balancierter Beziehungen beitragen können, werden skizziert. Anhand eines Fallbeispiels lernen die Teilnehmer:innen schematherapeutische Stuhldialoge zur Arbeit mit dem inneren Peer-Modus kennen. Die Besonderheiten des imaginativen Überschreibens von Mobbingerfahrungen werden vorgestellt.

Literatur: Spröber, N. & Dresbach, E. (2022). Therapie-Tools Mobbing im Kindes- und Jugendalter. Weinheim: Beltz.

 

Eva Dresbach ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (VT), Dozentin und Supervisorin für Schematherapie mit Kinder- und Jugendlichen (ISST). Seit 2011 niedergelassen in eigener Praxis in Bonn. Seit 2008 Dozentin, Supervisorin und Selbsterfahrungsleiterin an verschiedenen Aus- und Fortbildungsinstituten. Zusätzlich erhielt Sie im Jahr 2015  die Zertifizierung als Advanced Level Schema Therapist and Supervisor-Trainer in Individual Child-Adolescent Schema-Therapy. 

 

Interessenschwerpunkte: Stärkung positiver Schemata und adaptiver Modi bei Kindern und Jugendlichen, Schematherapie bei Gleichaltrigenproblemen und Mobbingerfahrungen

    • Veröffentlichungen:
    • Dresbach, E. (2021). 75 Therapiekarten Schematherapie Kinder und Jugendliche. Weinheim: Beltz.
    • Dresbach, E. (2023). Therapie-Basics Schematherapie mit Kindern und Jugendlichen. Weinheim: Beltz.
    • Dresbach, E. & Döpfner, M. (2020). Gleichaltrigenprobleme im Jugendalter. Göttingen: Hogrefe.
    • Spröber, N. & Dresbach, E. (2022). Therapie-Tools Mobbing im Kindes- und Jugendalter. Weinheim: Beltz.
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Mareike Krieger

Einblicke in die pferdegestützte Schematherapie mit Kindern und Jugendlichen

In der pferdegestützten Schematherapie wird das Pferd zum Co- Therapeuten. Das wunderbare Wesen der Pferde – ihr Sanftmut, ihre Sensibilität und Ehrlichkeit, sowie ihre Fähigkeit Emotionen zu spüren, spiegeln und auszulösen – ist sehr hilfreich im Prozess der Bewusstmachung und Reflexion eigener Themen. Den Kindern und Jugendlichen fällt es leichter sich zu öffnen und durch den hohen Aufforderungscharakter des Pferdes sich ein zu lassen.

Dies kann genutzt werden um Interaktionsprozesse sichtbar zu machen, basale Bedürfnisse zu erfüllen und ein ehrliches wertfreies Feedback zu erhalten. Es wird vor allem vom Boden aus mit dem Pferd gearbeitet.

Gemeinsam mit dem sanften Riesen fällt es leichter, die Komfortzone zu verlassen und alternatives Verhalten auszuprobieren. Mit Hilfe des Pferdes lässt sich unser gesunder, kompetenter Teil stärken und wir können im geschützten Rahmen experimentieren und gefahrlos alternative Lösungsmöglichkeiten ausprobieren.

 

Mareike Krieger: 

    • Kindergarten- und Hortpädagogik, Früherziehung ( Steyr, OÖ)
    • Studium Erziehungswissenschaften (Fächerkombination Psychologie und Sonder- und Heilpädagogik/ Schwerpunkten Sozial- und Schulpädagogik, Wien)
    • Elternbildung, Erziehungs- und Familienberatung und Supervision(ARGE Erziehungsberatung, Wien)
    • Verhaltenstherapie (ÖGVT)
    • Kinder- und Jugendpsychotherapie  Verhaltenstherapie (ÖGVT)
    • Schematherapie  Wien (ÖGVT)
    • Kinder- und Jugendschematherapie (IST Hamburg – ISST zertifiziert CA-ST)
    • bindungsorientierte Eltern-, Säuglings- und Kleinkindpsychotherapie (VÖPP)
    • pferdegestützter Psychotherapie, Beratung, Supervision und Coaching (VÖPP)
    • Reittherapie (ADHS Trainer, pferdegestützte Psychotherapie bei Depression und Angst (TRIK & IPTH)
    • hypnotherapeutische Verfahren (medizinische bauchgeleitete Hypnose- Akademie für psychotherapeutische Medizin)
    • eigene Praxis (Wien/ Hinterbrühl)
    • Lehrtherapeutin (Universität Weiterbildung Krems/ ZAP Wien)
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Nicole Haubitz

Wenn das Ganze mehr ist, als die Summe seiner Teile: stationäre KiJu Schematherapie

Während die stationäre Schematherapie in Deutschland im Erwachsenenbereich aufgrund der guten Respondenz bei schwer chronifizierten Krankheitsverläufen oder zahlreichen Komorbiditäten sich zunehmend mehr an Beliebtheit erfährt, sind kinder- und jugendpsychiatrische Einrichtungen, die mit einem schematherapeutischen Konzept arbeiten noch relativ unterentwickelt. Dabei bietet die Schematherapie als transdiagnostische Therapiemethode im KiJu Bereich zahlreiche Vorteile, denn Kinder und Jugendliche sind meist fremdbestimmt in stationärer Behandlung, sind Teil eines Familiensystems, das miteinbezogen werden will und bei expansiven Verhaltensproblemen meist eine Herausforderung für das ganze Team. Das präsentierte tagesklinische Behandlungskonzept zeigt wie KiJu Schematherapie settingübergreifend und multiprofessional gelingen kann für die Arbeit mit Kindern und mit Jugendlichen, in der psychotherapeutischen Einzel -und Gruppentherapie als auch Fachtherapien und im Pflege- und Erziehungsdienst. Aber auch in den interdisziplinären Teaminteraktionen oder aber der Elternarbeit leistet der schematherapeutische Ansatz einen essentiellen Beitrag zur Verbesserung der Interaktionsdynamik.

 

Nicole Haubitz:

    • Psychol. Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (VT)
    • Trainerin und Supervisorin für Schematherapie mit Kinder- und Jugendlichen (ISST)
    • Mitglied des Vorstands der International Society of Schematherapy e.V. (ISST)

​Nicole ist stationär in einer Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Vitos Klinik in Bad Homburg als auch in der Erwachsenenpsychiatrie der Universitätsklinik Frankfurt in einer psychosomatischen Tagesklinik tätig und hat in beiden Tageskliniken die Schematherapie als Stationskonzept installiert und aufgebaut. Sie lebt diese Doppelrolle mit Leidenschaft und leitet die multiprofessionellen Teamarbeit schematherapeutisch an.

Nicole nutzt in ihrer psychotherapeutischen Arbeit gerne ihre vielfache Vorerfahrung wie ihr mehrjähriges Studium des tibet. Buddhismus und ihre Ausbildung als Yogalehrerin und Yogatherapeutin für Kinder und Erwachsene sowie ihre Liebe zum Improvisationstheater und vermittelt hieraus Impact Techniken für den Umgang mit schwierigen Therapiesituationen und die Arbeit mit Persönlichkeitsstörungen und PTBS.

Stefan Ullrich-Cloos

Schemaberatung/Schemacoaching für Eltern im Rahmen der Erziehungsberatung

Die Teilnehmer:innen erhalten einen Überblick, wie der schematherapeutische Ansatz modulhaft oder in einzelnen Facetten in der Arbeit mit Eltern eingesetzt werden kann. Beschrieben werden unterschiedliche Beratungsverläufe mit den entsprechenden Methoden und Techniken: Visualisierung des Schema-Memos, Modus-Clash zwischen Elternteil und Kind, Ressourcen-Mind Map, Fragebögen, erlebnisaktivierende Techniken wie Stuhlarbeit und Rollenspiel.

Stefan Ullrich-Cloos ist wohnhaft in Stuttgart, verheiratet und hat eine Tochter. Seit 1994 beruflich tätig in verschiedenen Bereichen der Jugendhilfe, Suchttherapie und aktuell beschäftig an einer Beratungsstelle für junge Menschen und Familien des Kreisjungendamts im Rems-Murr-Kreis (bei Stuttgart). Seit 2010 freiberuflich tätig in der Paartherapie und Einzelberatung.

 

Aus- und Weiterbildungen in folgenden Bereichen: Gestalttherapeut (IGW), Systemischer Therapeut (SG), Systemisch-integrative Paartherapie (Hans Jellouschek Institut), Weiterbildungen in Safe© (K.H. Brisch), Bindungsberatung (K.H. Brisch), Systemische Sexualtherapie (Ulrich Clement), Emotionsfokussierte Paartherapie, Gestalt Kindertherapie (Kikt), Schematherapie (fortbildung1.de) und Kinder-Jugend Schematherapie (bke).